Offener Brief an den ZVV
Sehr geehrte Damen und Herren
Über 3500 Petitions-Unterstützer*innen, der Gemeinderat von Zürich, die betroffenen Quartiervereine sowie eine absehbare Mehrheit des Kantonsrates setzen sich für den Erhalt der ZVV Verkaufsstellen am Schwamendinger- und am Goldbrunnenplatz ein.
Im letzten August haben Sie uns schriftlich versprochen erst den Entscheid des Kantonsrats abzuwarten und die Schliessung bis dahin zu sistieren. Daran haben sie sich bekanntlich nicht gehalten. Schriftliche Anfragen im Gemeinde- und Kantonsrat bestätigen nun, dass es sehr wohl möglich gewesen wäre mit der Schliessung zuzuwarten. Gemäss diesen Anfragen muss aufgrund ihres Vorgehens die Miete der Verkaufsfläche am Schwamendingerplatz durch den ZVV bzw. den Steuerzahler bezahlt werden, das Lokal am Goldbrunnenplatz steht seither ungenutzt leer. Anscheinend ist es Ihnen lieber für ungenutzte Verkaufsfläche monatelang Miete zu bezahlen, Personal früh zu pensionieren und zu versetzen als ihren Service Public Auftrag wahrzunehmen.
Bezeichnenderweise hält der Stadtrat von Zürich die Versorgung der Bevölkerung mit Be- ratungs- und Verkaufsangeboten für nicht ideal. Wir fordern Sie nochmals auf, die Bedürfnisse der Bevölkerung sowie deren Vertretungen im Gemeinde- und Kantonsrat ernst zu nehmen und die Verkaufsstellen wieder zu eröffnen, sollte der Kantonsrat das hängige Postulat unterstützen.
Die betroffene Quartierbevölkerung ist über die Kommunikation des ZVV und der verantwortlichen Regierungsrätin Frau Walker-Späh entrüstet. Über die vorgesehene Schliessung der ZVV Verkaufsstellen mussten wir aus dem Tagblatt der Stadt Zürich erfahren. Die VBZ und der Vorsteher der industriellen Betriebe erfuhren jeweils am gleichen Tag wie wir und die Medien, dass Sie ihren Sistierungs-Entscheid zur Verkaufsstellenschliessung einseitig wieder aufgehoben haben. Die Bevölkerung fühlt sich auch dadurch als dumm verkauft.
Mit freundlichen Grüssen
Marcel Savarioud, Gemeinderat SP Zürich 12
Birgit Tognella-Geertsen, Kantonsrätin SP Zürich 12