Schwamendingen gilt es zu entdecken

Bild: Tom Haller
Bild: Tom Haller

Ich kannte Schwamendingen kaum, bevor ich mich eher zufällig in einem Büro der Waldkrippe nahe des Schwamendingerplatzes wiederfand. Zuerst sollte ich nur ein paar Monate als Leiterin aushelfen. Daraus wurden vier Jahre, in denen ich die Gelegenheit erhielt, Schwamendingen zu entdecken.

 

Fragten mich Bekannte nach meinem Arbeitsort und bekamen dann zur Antwort, der liege in der Nähe des Schwamendingerplatzes, spürte ich jeweils ein bisschen Mitleid. Ähnliches erleben vermutlich viele BewohnerInnen dieses Stadtkreises. Damals wurde mir klar, was im Gemeinderat die VertreterInnen aus Schwamendingen über die Parteigrenze hinaus verbindet, das in anderen Quartieren weniger ausgeprägt ist: Mit gemeinsamen Vorstössen suchen sie Lösungen für ihren Kreis 12.

 

Viele kennen Schwamendingen kaum, sind kaum je über den Milchbuck oder durch den Tunnel dorthin gefahren, weil sie glauben, es gebe ausser dem Restaurant Ziegelhütte, der Schwamendinger-Chilbi oder einer kleinen Waldwanderung auf der Schattenseite des Züribergs keinen Anlass dazu.

 

Ich habe Schwamendingen in diesen Jahren schätzen gelernt. Die Vielseitigkeit der Bevölkerung, wenn ich ab und zu im Migros-Kafi oder im Hirschen zu Mittag ass, im Coop einkaufte; das grüne Schwamendingen, wenn ich bei der Krippe im Wald aushalf, aber auch das laute Schwamendingen, wenn die Flugzeuge tief über den Häusern abbogen…

 

Es lohnt sich, Schwamendingen zu entdecken – es braucht einfach einen zweiten und dritten Blick.