Öffentlicher Verkehr in Gefahr!

Am 10. Juni stimmen wir im Kanton Zürich über weitreichende Kürzungen beim Verkehrsfonds ab. Dies hätte grosse Einsparungen beim öffentlichen Verkehr zur Folge. Leidtragende wären vor allem die ÖV-BenutzerInnen.
Auch das Tram Affoltern wird aus dem Verkehrsfonds bezahlt. Bild: Stadt Zürich
Auch das Tram Affoltern wird aus dem Verkehrsfonds bezahlt. Bild: Stadt Zürich

Der Kanton Zürich hat bisher jährlich 70 Millionen Franken in den sogenannten Verkehrsfonds einbezahlt. Mit diesem Geld werden bereits beschlossene ÖV-Projekte bezahlt und ausgebaut. Dazu gehören unter anderem das Tram nach Affoltern oder die Limmattalbahn. Diese Linien gewährleisten einen guten Anschluss ans S-Bahn-Netz, das in den nächsten Jahren mit Bundesgeldern weiter ausgebaut wird.

 

 

Raubbau am ÖV

Nun möchte die bürgerliche Mehrheit im Kantonsrat allerdings die Beiträge an den Verkehrsfonds um 15 Mio. Franken jährlich kürzen, in den nächsten drei Jahren gar um 50 Mio. Franken! Grund dafür sei, dass der Bund zukünftig den Ausbau der Bahninfrastruktur übernehme, und man sich das Geld nun sparen könne. Doch diese Argumentation ist kurzsichtig. Denn was nützen gut ausgebaute S-Bahn-Linien, wenn kein Bus und kein Tram zur rechten Zeit die Bahnhöfe anfährt? Auch in diese Linien muss der Kanton investieren, damit ein flächendeckendes Netz gewährleistet ist.

Selbst der Regierungsrat findet, dass diese Hauruck-Sparaktion zu weit geht. Er schreibt: «Eine sichere und solide Finanzierung über den Verkehrsfonds ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren des öffentlichen Verkehrs im Kanton Zürich.» Es kann nicht sein, dass die Entwicklung des ÖV ausgebremst wird und Sparübungen auf dem Rücken von hunderttausenden PendlerInnen ausgetragen werden.