Mehr subventionierte Krippenplätze

Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat beschlossen, die Anzahl der subventionierten Kita-Plätze auszubauen. Bis spätestens 2018 sollen 640 Plätze mehr für Familien mit geringen bis mittleren Einkommen zur Verfügung stehen.

Es muss bitter gewesen sein für den frisch gewählten SP-Stadtrat Raphael Golta, als er bald nach seinem Amtsantritt verkünden musste, dass bei den subventionierten Krippenplätzen gespart werden muss. Er, der sich im Wahlkampf für Chancengerechtigkeit eingesetzt hatte, musste die vom Gemeinderat verordnete Sparübung umsetzen und ein wichtiges Instrument zur Chancengerechtigkeit zusammenkürzen. Umso mehr wird es ihn freuen, dass nun 3 Jahre später sein Vorschlag für den Ausbau der subventionierten Plätze vom Gemeinderat beschlossen wurde.

Dringend notwendiger Systemwechsel

Mit den zusätzlichen Krippenplätzen wurde auch ein Systemwechsel bei der Vergabe der subventionierten Plätze beschlossen. Einerseits wird deren Kontingentierung aufgehoben. Eltern, die Anspruch auf einen subventionierten Platz haben, sollen diesen künftig auch erhalten. Andererseits können die Kitas neu nach Bedarf jeden Platz als subventionierten vergeben. Früher durfte jede Kita nur eine gewisse Anzahl vergünstigter Plätze anbieten. Dies führte zu paradoxen Situationen: während die Krippe im Wohnquartier noch freie Plätze hatte, aber keine subventionierten mehr, mussten Eltern lange Wegstrecken in Kauf nehmen, um ihre Kinder doch noch betreuen lassen zu können.

 

Alle profitieren

Der Ausbau der subventionierten Plätze ermöglicht es mehr Eltern, berufstätig zu sein. Dank dem beschlossenen Systemwechsel wird sich zudem die Suche nach einem subventionierten Platz entschärfen. Nicht nur die betroffenen Eltern und Kinder können profitieren. Auch die ganze Gesellschaft profitiert, wenn mehr Kinderhabende (meist Frauen) im Berufsleben bleiben. Ihre Arbeitskraft kann so von der Wirtschaft genutzt werden. Zudem sinkt das Armutsrisiko der Familien.

Es bleibt zu hoffen, dass die bürgerlichen Parteien nicht erneut mit ihrer kurzsichtigen Sparpolitik die eben erreichte Verbesserung zunichte machen. Raphael Golta und die vielen betroffenen Eltern und Kinder würden ihnen danken.