Helvetias Platz im Kreis 4
Alt-Gemeinderat Bruno Kammerer forderte 1994 einen grossen Helvetiaplatz, der sich mit dem Kanzleiareal zu einem urbanen Platz verbindet. Die SP-Fraktion im Gemeinderat fordert auch im 2013 einen Helvetiaplatz, der den Kreis 4 in seiner Urbanität wiedergibt. Wir wünschen uns Lebendigkeit, Offenheit und Qualität. Im Unterschied zur Zeit der Motion Kammerer hat sich heute auf dem Kanzleiareal aber eine wertvolle Mischnutzung etabliert. Sei es das multikulturelle Flair am samstäglichen Flohmarkt, das kühle Bier an einem warmen Sommerabend oder das nächtliche Tanzen in der Turnhalle. Nichts davon möchte ich persönlich missen. Ich bin überzeugt, es geht vielen so.
Im Gemeinderat war die Motion Kammerer allerdings 19 Jahre Spielball zwischen Stadtrat und Parlament. Fazit nach fast zwei Jahrzehnten: Nichts zu machen, da die Stauffacherstrasse nicht aufgehoben werden könne. Auch wenn die Idee eines grossen urbanen Platzes damit in weite Ferne rückt, so hat sich im Hintergrund doch einiges getan.
Parallel zu Abschreibungsdiskussion in der Hochbaukommission formulierte die SP mithilfe der CVP, der Grünen und der GLP ein Postulat zur Erneuerung des Helvetiaplatzes, ohne das Kanzleiareal zu verändern. Es fordert eine Neugestaltung gerade nach der Sanierung des Amtshauses, die in den kommenden Jahren ansteht. Dabei soll insbesondere auch Wert auf die Erdgeschossnutzungen im Umfeld des Platzes gelegt werden.
Wo aber beginnt das Gelände und wo hört es auf? Nach Meinung der SP wird es seitlich vom Kollerhof-Gebäude, dem Postgebäude Molkestrasse sowie dem Volkshaus begrenzt und öffnet sich dann hinüber bis zum Zaun des Kanzleiareals. Dem entsprechend muss vor allem auf Seite des Volkshauses und auf dem Strassenabschnitt der Stauffacherstrasse etwas geschehen. Gemeinsam haben die GLP und die SP eine Motion eingereicht, die eine Umleitung des Verkehrs vorsieht. So kann die Stauffacherstrasse im Bereich Helvetiaplatz in eine Begegnungszone umgewandelt werden und das Tram weiterhin vortrittsberechtigt verkehren. Sollte sich auch hier eine Mehrheit finden, kann der Platz nach der Sanierung schliesslich stark verkehrsberuhigt und attraktiver gemacht werden. Wenn dann zu guter Letzt auch noch der Zaun zum Kanzleiareal fällt, sind wir ein grosses Stück weiter gekommen.