Ein selbstbestimmtes Leben für Alle!

Jeder Mensch hat grundsätzlich das Recht sein Leben selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten – auch wenn er eine Behinderung hat. Die Pro Infirmis hilft Menschen mit Behinderungen, durch Sozialberatungen und Treuhanddienste, dieses Recht wahrzunehmen. So sucht sie mit den Betroffenen Lösungen in ihrer oft neuen Situation. Sie hilft bei Arbeits- und Wohnfragen, bei Fragen zu Sozialversicherungen und Unterstützungsmöglichkeiten, bei finanziellen Engpässen und anderen administrativen Angelegenheiten. Aber auch bei persönlichen Schwierigkeiten, dem Umgang mit Schmerzen und der Alltagsgestaltung. Für Personen die eine IV-Rente haben übernimmt die IV die Kosten für diese Dienstleistung. Es gibt jedoch auch Personen mit Behinderungen, die keine IV erhalten, z.B. weil sie noch in der teilweise jahrelang dauernden Abklärungsphase sind.

Eigentlich wäre die Stadt Zürich verantwortlich, subsidiär diese spezialisierten Sozialberatungen anzubieten oder Dritte dafür zu finanzieren. Bis jetzt hat die Pro Infirmis diese Leistungen jedoch mit Spendengeldern finanziert, ohne Beitrag der Stadt. Diesen Missstand galt es an der Gemeinderatssitzung vom 29. Mai 2013 zu beheben, darin war sich der ganze Rat einig. Die SVP wollte jedoch nicht von ihrer Doktrin abweichen, dass es weder neue Stellen noch neue Ausgaben geben darf. Sie war der Ansicht, dass im Budget des Sozialdepartements für diese Ausgaben noch Platz sein muss. Schliesslich ginge es bei den soziokulturellen Angeboten meist nur um individuelle Wünsche und die könnten zu Gunsten von gesamtgesellschaftlichen Notwendigkeiten auch gestrichen werden. Das Angebot von Pro Infirmis sei gut, mehr Geld dürfe dafür aber nicht verwendet werden.

Die SVP vergass wohl, oder wollte nicht wahrhaben, dass das Sozialdepartement in den letzten Jahren keine neuen Stellen geschaffen hat und die Stadt Zürich gerade wegen ihrem soziokulturellen Angebot zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität gehört. Die Mehrheit im Gemeinderat war anderer Meinung, als die SVP. Die Weisung wurde mit 98:22 angenommen. Die Stadt übernimmt endlich ihre Verantwortung.